Seit der Mensch begann Häuser zu bauen, spielte der Ton eine Hauptrolle. Bereits die Ägypter stellten ungebrannte Tonwaren her, die Babylonier brannten Steine und Platten, die Griechen und Römer brachten später den Keramik zur Hochblüte.
Natürlich ist das Backsteinmauerwerk von heute mit dem damaligen nicht mehr vergleichbar. Mit viel aufwand wurde in den letzten Jahren geforscht um den Backstein nach neusten biologischen Erkenntnissen zu entwickeln.
Das moderne Backsteinmauerwerk, genügt damit höchsten Ansprüchen:
Der Backstein aus gebranntem Ton wird umweltschonend gewonnen und verarbeitet, und erlaubt Baukonstruktionen für gesundes und energiesparendes Wohnen. Wenn dann das Bauwerk einmal abgebrochen wird, ist die Entsorgung und das Recycling problemlos möglich, als Abschluß eines ökologisch optimalen Kreislaufs.
Art
Die Gewinnung der Rohstoffe erfolgt maschinell im Tagbau und ist je nach Grube und deren Schichtung verschieden. Als Abbaugeräte werden Trax oder Bagger verwendet. Von der Grube kommt das Material mittels Lastwagen in die Ziegelei. Hier beginnt nun der eigentliche Aufbereitungsprozess.
Abbauort
Tone und Lehme entstehen in der Hauptsache durch die Verwitterung feldspathaltiger Gesteine, wie Granit, Porphyr usw. Durch Temperaturwechsel, Frost, Wasser Wind Gletschererosion wie auch durch chemische Einflüsse sind die Gesteine zerkleinert und zersetzt und auch vom Entstehungsort durch die Schleppkraft des Wasser wegtransportiert und abgelagert worden.
Aufbereitung
Der Ton wird nach dem Abbau aufbereitet, das heißt, er wird zerkleinert, bewässert und gelagert. Dies geschieht wie folgt:
Der Ton wird erst mit dem Walzbrecher auf Baumnuss große Stücke gebrochen, dann wird der Ton im Siebbrechmischer zerkleinert und kontinuierlich mit Wasser vermischt. Im Vorwalz- und Feinwalzwerk wird das Material durch Schlitze von 2, resp. 1mm gepreßt. Im Siebrundbeschicker wird dem Ton den exakt benötigten Wassergehalt zugeteilt.
Danach lagert der Ton ca. 2 Monate im sogenannten Maukkeller, in welchem das Wasser in die Feinsten Poren des Tons eindringen kann gelagert. Der Maukkeller dient auch als Vorratsraum, für Großaufträge.
Herstellung
Heutzutage geschieht die Produktion der Backsteine nahezu Vollautomatisch.
Der gemaukte Ton kommt über Förderbänder aus des Maukkeller in den Rundbeschicker, in diesem wird mittels Dampf und Wasser die gewünschte Elastizität erreicht.
Der vakuumierte Ton wird unter Druck durch ein Mundstück gepreßt, welches dem Backstein die gewünschte Form gibt. Dieser endlos Backstein wird mit Mehrdrahtabschneidern auf die gewünschte Höhe abgeschnitten.
Nach dem schneiden, wird der Backstein getrocknet, beim trocknen verliert der Stein ca. 22% von seinem Gewicht. Die Ware durchwandert den Trockner in 30std bei max. 60°C.
Der getrocknete Stein wird auf Wägelchen geschichtet, welche später in den 84m langen Tunnelofen geschoben werden. Im Ofen wird der Stein bei 1050°C gebrannt, danach auf Paletten aufgeschichtet in Folie verpackt und gelagert, bis er auf einer Baustelle gebraucht wird.
Gebäude
Die Verwendung des Backsteins am Gebäude erfolgt meist nicht sichtbar, jedoch gibt es auch Sichtmauerwerke, diese nennt man auch Zweischalenmauerwerke. Der inneren Backsteinschale sind in erster Linie die Tragfunktionen zugeordnet. Die Konstruktion wird daher weitgehend durch die Erfordernisse des Statischen Gesamtkonzeptes des Gebäudes bestimmt. Die Hauptbelastungen ergeben sich durch das Dach, die Decken und das Eigengewicht der Wand. Entsprechend der Lasten und des statischen Systems ergeben sich die Mauerdicken und die Mauerwerksqualität gemäß der Mauerwerksnorm SIA 177. Die innere Tragkonstruktion ist durch die äussere Schale vor Witterungseinflüssen geschützt und ist nur geringen Temperaturdifferenzen ausgesetzt.
Wie
Bei unseren Recherchen sind wir auf einen Backstein der zu 80% aus Mauerbruch besteht. Diesen nennt die Hard AG "Maro". Der Bauschutt wird in einer modernen Anlage in einem aufwendigen Prozeß verkleinert. Dabei entsteht der Rohstoff mit einer Körnung von 0 - 5 mm, der mit ca. 20% Kieswaschschlamm vermischt wird. Kieswaschschlamm ist ein Abfallprodukt aus dem Aufbereitungsprozess im Kieswerk und wird üblicherweise als sonst verwertbarer Feinstanteil in Schlammweihern deponiert.